als burgenländischer exil-wiener komme ich wochenendlich auch mal in die alte heimat. grad jetzt im herbst ist das ja unersetzlich schön, die bäume und reben biegen sich und wollen von ihrer last befreit werden. werden sie auch. und der geerntete duft verströmt jetzt hier im büro.
so gern ich hier in wien bin, aber der herbst, der gehört meinen wurzeln, wobei vielleicht das kürbisfest auf der himmelswiese als ausnahme gelten darf.

nächsten sonntag wird auch im burgenland der landtag gewählt (land-tag ... eine etwas spröde bezeichnung, wie ich meine. als ob die dort nur einen tag arbeiten würden...). und da werden eifrigst plakate in die landschaft gestellt. leider hab ich meine luxo diesmal nicht mitgenommen, aber die besten der wahlplakate lassen sich schnell auch in schriftlicher form präsentieren. wobei der vollständigkeit halber gesagt werden muss, dass ich plakate der grünen nicht wahrgenommen hab, und jene der spö in ihrer beliebigkeit so intensiv waren, dass ich mich beim besten willen nicht an überschriften erinnern kann, lediglich an lachende gesicher auf den plakaten. na ja, ist ja auch was.

ein hammer-plakat wirbt für die fpö:
„wir sind kontrolle.“
tja. eine oppositions-ansage? ein wenig mutlos und nicht grad inhaltsschwanger. zudem ist noch das konterfei von ilse böhm abgebildet. „wir“ also, hmmmm? ein hauch von „pluralis majestatis“?. aber wenn sie meinen...

hab ich zuvor hammer-pakat geschrieben? also die burgenländische övp weiß das noch zu toppen:
„wir sind da. gegen die rote übermacht.“
die övp. jawohl, wenn man nix hat, wofür man ist, muss man wenigstens wissen, wogegen man ist. genau! die wahlkampftaktik, dass man seinen konkurrenten anschüttet wird also auch im burgenland durchgezogen, nicht nur in wien, wo „rot“ wahrscheinlich sogar dran schuld ist, dass es abends finster wird.

ich bin ja gespannt, wann auf dem wahlblog auch der burgenländische wahlkampf ein wenig andiskutiert wird. da schein sich alles auf wien zu konzentrieren. aber es ist ja noch ein wenig zeit....