... an geschichten ist, dass sie immer ein ende haben.
ganz besonders dann, wenn die geschichte nur 99 worte lang ist.
2.Spalte, 7. von oben
Sonntag Vormittag. In seinem Stamm-Café. Die Betriebsamkeit des Personals beruhigt ihn. Alles normal. Nein. Sie. Sie ist da. Gestern hat er noch an Sie gedacht. Ohne Sie zu kennen. Sie blättert. Er wagt kaum rüber zu blicken. Sie blättert weiter. Eine Seite noch. Jetzt. Er verfolgt ihre Augen. „Nach links oben“ versucht er Ihr telepathisch mitzuteilen. Jetzt. Sie tut es – Sie muss es einfach tun. Die Spannung zerfetzt fast sein Herz. Ihre Augen sind starr. Fett. „Ehrlich, 45/168/77“. Er hats extra fett drucken lassen. „Aufrichtig und seriös – so wie sie. Chiffre 321234.“ Lächelnd notiert Sie etwas auf ihre Serviette.
jaja.
und dann überkommt einen die neugier, man überlegt, wie könnts weitergehen, was wird geschehen, wird er, darf sie, wird es ein beide geben?
sie gibt nicht nach.
die neugier.
und man wird schwach, gibt dem zeitpendel einen kleinen schubs und lässt die zeit wieder für 99 worte weiterlaufen.
samstag
Er legt auf. Seine schweißnassen Hände sind eiskalt. Wie jedes Mal, wenn er es tut. Er ist unsicher: „Wie lange noch?“. Das Pfeifen des Teekessels am Réchaud reißt ihn aus seinen Gedanken. Irgendwie ist er froh darüber. Froh, denn schrecklichen Gedanken nicht weiterdenken zu müssen. Die Tasse. Fast wär sie Ihm aus der Hand geglitten. Schon der Anblick des dampfenden Tees lässt sein Herz wieder im normalen Rhythmus schlagen. Und genau das war sein Problem. Der normale Rhythmus. Zuflucht und Falle in einem. Im Augenwinkel die penibel gestapelten Sonntags-Ausgaben. Sie zu zählen – nein, das tut er sich nicht an.
doch damit ist nicht genug.
damit kann nicht genug sein.
denn auch das pendel erbittet sich nun den schubster für 99 worte, für ein klein wenig zeit im leben von menschen, die es vor wenigen tagen noch gar nicht gab.
also, nun denn, liebes zeitpendel, sag uns, was deine zahnräder an zukunft freigeben.
und wenn es wieder nur 99 worte sind.
Stimmt schon.
„Stimmt schon.“ Die einzigen Worte, die er Sie vergangenen Sonntag sagen hörte. Er hat sie als Souvenir mit nach Hause genommen. Die beiden Worte. Er konnte Sie hören. Wann er es wollte. „Stimmt schon.“ Ihr Gesicht flackert in seinem Kopf auf. 9 Uhr 30. Seine Zeit. Die schwere Eisentür fällt ins Schloss. Ein Nicken. Die Münzen klingeln im gelben Mantel des verdutzten Kolporteurs. „Stimmt schon“. Peinlich berührt dreht er sich um. Schatten und Licht streichen über sein Gesicht. Immer schneller. Am Park vorbei. 3 Stufen noch. Der Messingriff wackelt wie immer. Da. Endlich da. Sein Stammtisch – er ist besetzt!
ganz besonders dann, wenn die geschichte nur 99 worte lang ist.
2.Spalte, 7. von oben
Sonntag Vormittag. In seinem Stamm-Café. Die Betriebsamkeit des Personals beruhigt ihn. Alles normal. Nein. Sie. Sie ist da. Gestern hat er noch an Sie gedacht. Ohne Sie zu kennen. Sie blättert. Er wagt kaum rüber zu blicken. Sie blättert weiter. Eine Seite noch. Jetzt. Er verfolgt ihre Augen. „Nach links oben“ versucht er Ihr telepathisch mitzuteilen. Jetzt. Sie tut es – Sie muss es einfach tun. Die Spannung zerfetzt fast sein Herz. Ihre Augen sind starr. Fett. „Ehrlich, 45/168/77“. Er hats extra fett drucken lassen. „Aufrichtig und seriös – so wie sie. Chiffre 321234.“ Lächelnd notiert Sie etwas auf ihre Serviette.
jaja.
und dann überkommt einen die neugier, man überlegt, wie könnts weitergehen, was wird geschehen, wird er, darf sie, wird es ein beide geben?
sie gibt nicht nach.
die neugier.
und man wird schwach, gibt dem zeitpendel einen kleinen schubs und lässt die zeit wieder für 99 worte weiterlaufen.
samstag
Er legt auf. Seine schweißnassen Hände sind eiskalt. Wie jedes Mal, wenn er es tut. Er ist unsicher: „Wie lange noch?“. Das Pfeifen des Teekessels am Réchaud reißt ihn aus seinen Gedanken. Irgendwie ist er froh darüber. Froh, denn schrecklichen Gedanken nicht weiterdenken zu müssen. Die Tasse. Fast wär sie Ihm aus der Hand geglitten. Schon der Anblick des dampfenden Tees lässt sein Herz wieder im normalen Rhythmus schlagen. Und genau das war sein Problem. Der normale Rhythmus. Zuflucht und Falle in einem. Im Augenwinkel die penibel gestapelten Sonntags-Ausgaben. Sie zu zählen – nein, das tut er sich nicht an.
doch damit ist nicht genug.
damit kann nicht genug sein.
denn auch das pendel erbittet sich nun den schubster für 99 worte, für ein klein wenig zeit im leben von menschen, die es vor wenigen tagen noch gar nicht gab.
also, nun denn, liebes zeitpendel, sag uns, was deine zahnräder an zukunft freigeben.
und wenn es wieder nur 99 worte sind.
Stimmt schon.
„Stimmt schon.“ Die einzigen Worte, die er Sie vergangenen Sonntag sagen hörte. Er hat sie als Souvenir mit nach Hause genommen. Die beiden Worte. Er konnte Sie hören. Wann er es wollte. „Stimmt schon.“ Ihr Gesicht flackert in seinem Kopf auf. 9 Uhr 30. Seine Zeit. Die schwere Eisentür fällt ins Schloss. Ein Nicken. Die Münzen klingeln im gelben Mantel des verdutzten Kolporteurs. „Stimmt schon“. Peinlich berührt dreht er sich um. Schatten und Licht streichen über sein Gesicht. Immer schneller. Am Park vorbei. 3 Stufen noch. Der Messingriff wackelt wie immer. Da. Endlich da. Sein Stammtisch – er ist besetzt!
boomerang - am Dienstag, 10. Juni 2003, 19:49
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1283 mal gelesen
als ob ich das wüsste.
boomerang - am Dienstag, 10. Juni 2003, 09:42
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1387 mal gelesen
... meine 99er story findet hier großen anklang.
und ich – ich bin ganzes wochenende zu passivität verurteilt, da das einloggen per modem alles andere als nervenschonend ist – konnte mich nicht bedanken.
bei allen, denen meine geschichte gefällt.
und bei jimmiz – der die Ulta!Short!Story! idee hatte.
DANKE
und ich – ich bin ganzes wochenende zu passivität verurteilt, da das einloggen per modem alles andere als nervenschonend ist – konnte mich nicht bedanken.
bei allen, denen meine geschichte gefällt.
und bei jimmiz – der die Ulta!Short!Story! idee hatte.
DANKE
boomerang - am Dienstag, 10. Juni 2003, 09:39
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