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Kulturflaneur meinte am 22. Jul, 12:01:
Danke für Glitter & Glamour!
Der Pulverdampf der Pyroshow verzieht sich. Die Steadycam fokussiert auf den Kulturflaneur, der noch ganz verdattert im Publikum sitzt und es nicht fassen kann, dass er den Freitagstexter gewonnen hat. Wie in Trance steht er auf, eilt zur Showbühne und stolpert die Treppe rauf. Geblendet vom gleissenden Licht der Scheinwerfer schaut er etwas belämmert ins Publikum, das in Scharen nach Oberwart gepilgert ist, um diesem allwöchentlichen Ritual beizuwohnen. Unter warmem Applaus drückt er der Moderatorin Küsschen auf die Wangen und bedankt sich. Überwältigt von Glücksgefühlen kramt er ein Zettelchen aus der Tasche seines eleganten Fracks, den er eigens für diese Verleihung angemietet hat. Er räuspert sich und hält mit bewegter Stimme die obligate Dankesrede:

"Herzlichen Dank, verehrter Boomerang, für die grossartige Show – noch nie ist der Freitagstexterpokal so glamourös verliehen worden. Ich danke der Jury für diesen ehrenvollen Preis. Seit Wochen arbeite ich hart darauf hin, wieder einmal diesen Pokal in Händen halten zu dürfen, doch ich hätte nicht gedacht, dass es grad diesmal klappen würde. Ich danke auch meinen Eltern, meinen Tanten und Verwandten, meinen grossartigen Freunden und Fans, die immer an mich geglaubt haben. Ein besonderer Dank geht an meine Lebenspartnerin Frau Frogg, die mich mit Rat und Tat unterstützt hat. Herzlichen Dank für diesen wundervollen Pokal. Es wird mir eine Ehre sein, die nächste Freitagstextershow auszurichten!"

Unter tosendem Applaus stemmte der Kulturflaneur den schweren Pokal in die Höhe. Die Freude über den Sieg überwältigte ihn. Doch dann huschte ein Schatten über sein Gesicht, als er daran dachte, dass er immer noch nicht weiss, mit welchem seiner beiden Beiträge er eigentlich gewonnen hatte. Egal, dachte er sich, Hauptsache gewonnen! 
boomerang antwortete am 22. Jul, 15:46:
Der Hustenanfall war bis hin zum Eingang zu hören. Den Focus schön auf den Pokal, dachte er sich, als er in der Brusttasche des Moderators das weiße Kuvert blitzen sah. Das Werk. Der Beitrag. Das, worum es eigentlich ging. Wurde einfach nicht erwähnt. Dieser Amateur von Zettelableser hat es nicht geschafft, seinen Job zu machen, den Zettel rauszukramen und feierlich die Worte "Bevor der Bauer das Feld bearbeitete, machte er sich eine Skizze der Feldfurchen im Aufriss." abzulesen. Eine Portion Applaus hätte er sich damit abholen können. Der Regisseur biss von seiner Zigarre ab und spuckte das Teil ins Eck. Ein Auswurf von Lungenpudding folgte. Die Regieassistenz drehte sich angewidert weg. Seine Karriere ist im Eimer. Wieder von vorne. Er muss muss wieder von vorne beginnen, hämmerte es in seinem Kopf. Regisseur beim Wetterpanorama. Wie lange hatte er das gemacht? Wie viele Stunden Bergwelten und Badeseen beobachtet und choreographiert? Und für was? Was ist der Dank? Ein Schnösel, der einfach auf das Wichtigste vergisst. Und keinem wäre es aufgefallen. Doch nein. Ihm nicht. Ihm fiel es auf. Spät. Zu spät. Viel zu spät. Es ist nicht mehr zu reparieren. Feuerkogel ich komme. Baggerteich St. Florian - ich grüße dich. Von Hollywood in die Provinz. Das geht verdammt schnell. Schneller als man "Bevor der Bauer das Feld bearbeitete, machte er sich eine Skizze der Feldfurchen im Aufriss." lesen kann. 
Kulturflaneur antwortete am 22. Jul, 23:32:
In dieser schnelllebigen Zeit ist Regie führen schwer, aber Regisseur bleiben noch viel mehr... Danke nochmals für den Pokal! 

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